Der Hintergrund zur Gründung von „Route NN“ beruht auf einem einfachen Postulat: Alle Jugendliche müssen die Möglichkeit haben, an einem Austauschprogramm teilnehmen zu können. Egal ob sie Schulverweigerer*innen sind, Arbeitssuchende, Schüler*innen oder ob sie sich freiwillig oder unfreiwillig für einen anderen Weg entschieden haben - für alle soll die Teilnahme an interkulturellen Austauschprogrammen möglich sein. Route NN zielt darauf ab, jedem ein Engagement in der Gesellschaft gemäß seinen Fähigkeiten zu ermöglichen und sich dabei auch für die deutsch-französischen Beziehungen zu engagieren. Die deutsch-französische Initiative Route NN versteht sich als Ansprechpartner für die Teilhabe von Jugendlichen an der Gesellschaft, Bildung und Mobilität und setzt sich insbesondere für die Bekämpfung von Ungerechtigkeit und Diskriminierung ein.
Das Besondere dieser Initiative liegt in der Schaffung einer Verbindung zwischen dem Internationalen und dem Lokalen. Die interkulturelle Herangehensweise, entwickelt durch das DFJW und seine langjährigen Partner, soll an die Bedürfnisse der lokalen Akteure angepasst werden. „Route NN“ ist ein neues Angebot für die Akteure der formalen und non-formalen Bildungs- und Jugendarbeit. Sie hat zum Ziel, ihnen den Erwerb neuer Kompetenzen zu ermöglichen, damit sie an der internationalen Entwicklung, sowohl innerhalb ihrer eigenen Einrichtung, als auch der beiden Gebiete, teilhaben können. Darüber hinaus trägt die Initiative zu der Erinnerungsarbeit dei beiden Regionen und der Vermittlung von Wissen bei, indem sie eine Strategie entwickelt, die den Akteuren der Jugendarbeit angepasst ist. Der Austausch von Erfahrungen aller Beteiligten kommt auf diese Art und Weise unseren beiden Regionen zugute. Wir glauben daran, dass die Synergie unserer Austauschprojekte andere inspirieren wird.
Mit dieser Charta erklären die Mitglieder der Initiative Route NN ihre gemeinsamen Werte, ihr Engagement und die Funktionsweise des Netzwerks.
Werte
Respekt gegenüber dem Anderen und seiner Andersartigkeit.
Solidarität im Allgemeinen und insbesondere gegenüber den Mitgliedern des Netzwerkes.
Die Bekämpfung alle Arten von Diskriminierung innerhalb der Gesellschaft (Nationalität, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Gesundheitszustand, usw.).
Engagement für die soziale Mobilität, um zur sozialen Integration junger Menschen beizutragen.
Engagement für die Entwicklung eines kritischen Geistes junger Menschen.
Engagement für die Unabhängigkeit und die Eingliederung der jungen Menschen, indem sie Akteur*innen ihrer (Aus-)Bildung werden.
Die Wertschätzung der Partizipation an Projekten, in der Gemeinschaft und im Werdegang des jungen Menschen.
Freiwilliges und berufliches Engagement für das Netzwerk.
Engagement für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften.
Ziele
Diversität als Mittel zur Bekämpfung von Diskriminierung und Stigmatisierung wertschätzen und anerkennen.
Teilhabe aller jungen Menschen und Öffnung internationaler Austauschprojektes für neue Zielgruppen fördern.
Interkulturelle und sprachliche Kompetenzen vermitteln.
Akteur*innen der Jugendarbeit in Deutschland und Frankreich zum Erfahrungsaustausch zusammenzubringen.
Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Verwaltung eröffnen.
Wie sollen diese Ziele erreicht werden?
Akteure der Jugendarbeit aus Hauts-de-France und Nordrhein-Westfalen zusammenführen: Austausch und Auswertung von gesammelten Erfahrungen zur Förderung von neuen Partnerschaften
Den Dialog mit den Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung, mit der Zivilgesellschaft und dem Hochschulbereich anregen
Austauschprogramme unterstützen, insbesondere für Jugendliche mit schwierigen Zugangsbedingungen hierzu
Interkulturelle Jugendbegegnungen initiieren, in denen auf Heterogenität geachtet wird
Fachkräfte begleiten (Fortbildungen, Fachkräfteaustausch und Praxisaustausch)
Neue Konzepte auf Grundlage der Erfahrungen von allen Beteiligten erarbeiten
Methoden zur Selbstevaluierung dieser Maßnahmen vorlegen
Jugendlichen die Geschichte der Migration und ihre Bedeutung in beiden Regionen nahe bringen
Wodurch zeichnet sich ein Projekt der Initiative Route NN aus?
Um als Projekt des Netzwerks anerkannt zu werden, muss das Projekt von einem Träger organisiert werden, der Mitglied des Netzwerkes ist.
Die Begegnung sollte sich mit Themen rund um Diversität und Partizipation befassen, wie beispielsweise Diskriminierung.
Es können auch Fachkräfte und Fortbildungen für Multiplikator/-innen sein, die mit den genannten jungen Menschen arbeiten.
Mitgliedschaft
Bei den Mitgliedern der Initiative handelt es sich um Projektträger, die mit Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf in den Regionen Hauts-de-France und Nordrhein-Westfalen arbeiten. Mitglieder aus anderen Regionen werden in begrenzter Anzahl akzeptiert. Die Mitglieder des Netzwerkes verpflichten sich, sich aktiv für einen Kontakt zwischen den Partnern der beiden Regionen einzusetzen, sich konstruktiv in geplante Projekte einzubringen sowie als Berater und Ansprechpartner zu fungieren.
Die Mitglieder des Netzwerks engagieren sich als aktive Interessenvertreter/-innen gegenüber den Institutionen der beiden Regionen.
Die neuen Mitglieder verfügen über eine Probezeit von zwei Jahren.
Die Mitglieder verpflichten sich, jedes Jahr zum Netzwerktreffen zu kommen.
Die Mitglieder des Netzwerks erklären sich mit der Charta einverstanden.
Funktionsweise des Netzwerkes
Das Netzwerk wird vom Cémea Nord-Pas-de-Calais, IKAB-Bildungswerk e.V. und dem Deutsch-Französischen Jungendwerk (DFJW) zusammen koordiniert.
Die Mitglieder des Netzwerkes treffen sich einmal jährlich für ein deutsch-französisches Netzwerktreffen, das abwechselnd in Deutschland und Frankreich stattfindet.
Die Koordinierung des Netzwerkes wird von einem Lenkungsausschuss sichergestellt, dessen Mitgliedschaft auf Freiwilligkeit beruht.
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